Auf Schatzsuche in Hiltrup bei Münster

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Im November war ich in Münster bei der evangelischen Kirchengemeinde Hiltrup zu Gast. Du wirst nicht glauben, was ich dort erlebt habe. Ich habe einen Schatz gefunden! Echt! Ich durfte mich mit den KU3-Kindern, an einem Projektnachmittag nämlich auf die „Suche nach dem Schatz des Abendmahls“ begeben. Ich war vielleicht gespannt, was mich erwarten würde…KU3-Kinder nennt man hier die "Anfänger-"Konfirmanden, die mit dem ersten Konfirmandenjahr schon im dritten Schuljahr beginnen. Nachdem die Kinder und ihre Hauskreisleiter in Gruppen aufgeteilt worden waren und „Schatzkarten“ erhalten hatten, begannen wir unsere Expedition durch die sechs Stationen.

Das Abendmahl entdecken

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In der Küche erwarteten uns Sandra und Jana. Beim Backen der Oblaten für das Abendmahl, sprachen sie mit uns darüber, dass Gott uns alles schenkt, was wir zum Leben brauchen.

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Die Kinder hatten viele Einfälle dazu, was wir so nötig brauchen wie das tägliche Brot und was uns so gut tut wie der süße Saft der Trauben. Hast du gesehen, sogar die Form der Oblaten hat etwas mit dem Abendmahl zu tun.

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Der Fisch wurde schon von den allersten Christen als Erkennungszeichen benutzt.Die einzelnen Buchstaben des griechische Wortes ICHTYS für Fisch bilden ein kleines Glaubensbekenntnis: Iēsoũs = Jesus, Christòs „Christus“ = der Gesalbte, Theoũ = Gottes, Hyiòs = Sohn, Sōtér = Erlöser. Jesus Christus, der Gesalbte ist Gottes Sohn der Erlöser. Das Lamm ist ein Zeichen für Jesus. Erkennts du die Formen der anderen Oblaten?

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In der Kirche wurden wir von einer Presbyterin empfangen, die den Kindern genau erklärt hat, wie eine Abendmahlsfeier in ihrer Gemeinde abläuft. Sie zeigte uns den Kelch und die Patene, aber auch so nützliche Dinge wie eine Kanne zum Nachfüllen des Traubensaftes und die Reinigung des Kelches, nachdem einmal rundherum aus ihm getrunken wurde. Außerdem hat sie genau erklärt, wie man am besten die Hände hält, um eine Oblate zu bekommen und diese dann entweder sofort isst oder später in den Saft tunken kann. Am Ende einer Runde reichen sich alle die Hände und hören ein Geleitwort bevor sie auseinandergehen. Die Kinder bekamen wirklich jede Frage beantwortet, z.B. was passiert, wenn einem die Oblate runterfällt. Das hat mir gut gefallen!

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Im Gemeindesaal hat uns Pastorin Beate Bentrop das Bild „Das Abendmahl“ von Sieger Köder gezeigt. Dazu hat sie uns davon erzählt, wie Jesus mit den Jüngern ein letztes Mal zu Abend isst und, warum wir heute im Gottesdienst das Abendmahl feiern. Die Kinder waren überrascht, was es auf dem Bild alles zu entdecken gab.
 

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Draußen hatte Moritz vom Pfadfinderstamm David zusammen mit Nick eine Feuerschale aufgestellt. Sie erzählten uns vom Zöllner Zachäus: Wie ihm seine Schuld vergeben wurde und er danach ein ganz neues Leben anfangen konnte. Die Kinder durften auf Zettel schreiben, was ihnen leid tut oder sie belastet. Diese Zettel warfen sie dann ins Feuer und erlebten, wie sich ihre „Sünden“ buchstäblich in Rauch auflösten. Das war ganz schön beeindruckend!

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Bei Chrissy und Sören malte jeder seine Hand auf ein Stück Stoff. Das ist mit Flügeln gar nicht so einfach gewesen, sag ich dir!
Wir unterhielten uns darüber, wie wir durch das Teilen von Brot und Wein alle zu einer Gemeinschaft verbunden werden. Was meinst du, wie ich gestaunt habe, als ich das das „Stoffstück“ später als Antependium vorne am Altar hing. Da musste jedem Gemeindemitglied schon beim Betreten der Kirche klarwerden, dass dies ein ganz besonderer Gottesdienst wird.

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Das Lamm Gottes

Im Raum Benjamin hatte es sich meine Gastgeberin Christina vom KU3-Team mit einigen Kuschelschafen gemütlich gemacht. Von ihr haben wir erfahren, was es mit dem „Lamm Gottes“ auf sich hat.

 Brücken bauen

Mit Hilfe eines Legespiels konnten wir erfahren, wie es ist, sich von Gott und den Mitmenschen zu entfernen und wie es gelingen kann, wieder zueinander zu finden, Brücken zu bauen. 

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Hättest du erwartet, beim Abendmahl von Gott eine Brücke geschenkt zu bekommen? Damit wir dies nicht vergessen, haben die Kinder und ich zum Abschied ein „Hosentaschenschaf“ (ein Stück Rohwolle) geschenkt bekommen. Mannomann, ich hätte nicht gedacht, dass es beim Thema Abendmahl sooo viel zu entdecken gibt! Das mit dem Brückenbauen habe ich doch schon mal irgendwo gehört?

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Nach diesen ganzen Eindrücken habe ich mich ins Foyer begeben, wo eine Pausenstation für die Kinder und Hauskreisleiter aufgebaut war. Dort habe ich ein paar leckere Kekse stibitzt, die die KU3-Kinder beim Besuch in der Backstube der Alexianerwerkstätten im Rahmen der 5000-Brote-Aktion gebacken hatten. Ich kann dir sagen, in dieser Gemeinde wäre ich auch gerne KU3-Kind! Also, natürlich nicht nur wegen der Kekse!

Liebe

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An jeder Station hatten sich die Kinder ein Wort erarbeitet, das sie in ihre Schatzkarten eintragen konnten, um ein Lösungswort zu erhalten. Zum Abschluss in der Kirche verkündeten sie dann, welchen Schatz sie im Abendmahl entdeckt hatten: LIEBE. Zur Belohnung bekam jeder als LIEBES-Symbol ein kleines Schokoladenherz. Mmm, lecker!
Am Sonntag durfte ich dann bei dem Gottesdienst dabeisein, in dem die KU3-Kinder zum ersten Mal am Abendmahl teilnehmen.  Und stell dir vor, ich sollte in dem Gottesdienst sogar mitwirken. Wie aufregend!

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Der diesjährige KU3-Kurs heißt „Elia“ und so wurden die Kinder im Eröffnungsgottesdienst von den Raben Rudi und Abraxas begrüßt, die jetzt extra wiederkamen, um  mich kennenzulernen. Ist das nicht toll?

Abschied

Als die Kinder dann nach vorne kamen und zum ersten Mal Brot und Kelch gereicht bekommen haben, war ich richtig ergriffen. Und ich glaube, den Kindern erging es nicht anders.
Hach, ich bin noch ganz benommen von den vielen Eindrücken. Hoffentlich verfliege ich mich nicht auf dem Rückweg. Naja, wenn ich nicht mehr weiter weiß, komme ich einfach wieder nach Hiltrup. Hier gibt es für eine neugierige Elster bestimmt noch jede Menge zu entdecken! Ganz viel Liebe und vielen Dank für die schöne Einladung nach Hiltrup!

Fotos und Video © Christina Thorwesten/Evangelische Kirchengemeinde Hiltrup

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