Zu Besuch in Bremen - 3

Geburtstag und eine ganz besondere Fastenaktion

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In der KiTa St. Ursula haben wir Geburtstag gefeiert, den eines Mädchens und meinen auch.
Die Kinder haben dort übrigens ein ganz besonderes Fastenprojekt. So eine tolle Idee ist mir noch nie begegnet!

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Als Fastenzeit bezeichnet man die sieben Wochen zwischen Aschermittwoch und Ostern. In dieser Zeit besinnen sich die Christen auf das Leiden und Sterben von Jesus Christus. Deshalb ist das Kreuz in dieser Zeit in meiner Kirche auf kirche-entdecken.de auch schwarz verhängt. Manche essen in dieser Zeit kein Fleisch, keine Süßigkeiten oder verzichten auf irgendeine geliebte Gewohnheit. In der Heiligen Schrift gibt es viele Stellen, die vom Fasten sprechen. Die Menschen in Israel gingen in die Wüste und fasteten.  Auch Jesus tat das. Hier erfährst du mehr über die Fastenzeit.

Üben und Weltgebetstag

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Ein anderes Mal durfte ich Mäuschen bei den “Exerzitien im Alltag” spielen. Exerzitien das bedeutet so ungefähr “üben”. Man übt mit Gott: Bei den Exerzitien im Alltag nehmen sich Menschen vier bis fünf Wochen Zeit, um jeden Morgen eine halbe Stunde mit einem Text aus der Bibel zu beten und jeden Abend auf den Tag zurückzuschauen. Elaine sagt, das ist intensive Beziehungspflege mit Gott. Deshalb kann ich auch nichts davon schreiben, was die Menschen über ihre erste Übe-Woche erzählt haben, denn es ist ihre persönliche Geschichte mit Gott.

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Am 6. März Jahr wurde in der benachbarten methodistischen Kirche der Weltgebetstag gefeiert und es ging hier ganz ökumenisch zu. Ökumenisch bedeutet, dass Christen unterschiedlicher Konfessionen (z.B. Katholiken und Protestanten, Methodisten) zusammenarbeiten und sich austauschen. Der Gottesdienst wurde von Frauen auf den Bahamas vorbereitet. Weltweit feiern Menschen am gleichen Tag zusammen genau diesen Gottesdienst - das ist eine große Gemeinschaft. Ich frage mich gerade, ob da wohl irgendwo auf der Welt noch andere Elstern mitgefeiert haben?! Danach gab es noch ganz viele leckere Spezialitäten von den Bahamas  zu essen und zu trinken. Ich hab’ einen richtigen Kugelbauch bekommen.

Leben im Container

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Ja, wo stehe ich hier gerade? Es ist ein schöner und ein trauriger Ort. Diese Container sind eine von zwei Notaufnahmestellen für Flüchtlinge auf dem Pfarreigebiet von St. Katharina. Eigentlich gibt es drei, aber bei der dritten wird gerade um die Gebäudenutzung gestritten. *seufz*

In dem Container hier im Stadtteil Horn wohnen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Es macht mir das Herz ganz schwer, dass es ihnen zu Hause so schlecht ging, dass sie sogar ihre Familien verlassen haben, um nach Europa zu flüchten.

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Es macht mich aber froh, dass sie hier angekommen sind und nicht zum Beispiel auf dem Weg im Mittelmeer ertrunken sind. In St. Katharina gibt es eine Reihe Menschen, die sich für die Flüchtlinge engagieren, wenn Bedarf ist. Sie spielen mit den Kindern, geben Deutschunterricht oder richten kleine gemeinsame Feste aus.

Kinderkirche

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So sieht Kinderkirche in St. Ursula aus, wenn noch keine Kinder da sind… Zur Kinderkirche kommen die Mädchen und Jungen der 2. Klasse, einmal im Monat für eine gute Stunde vor der Sonntagsmesse. Sie lernen die Kirche und viele Geschichten von Jesus kennen, bevor dann nächstes Jahr der Erstkommunionunterricht anfängt.

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Ich habe gelernt, dass die Kirche an diesem Sonntag das Evangelium von der Vertreibung der Händler aus dem Tempel liest. Und in diesem Evangelium ist ja richtig viel los: da blöken Schafe und Tauben gurren, da wird lautstark gefeilscht wie auf dem Basar, da fliegen Tische durch die Gegend und Münzen klirren. Ich sag’ euch, Jesus war auf das Chaos im Tempel ganz schön sauer, weil es die Menschen davon abgehalten hat, das zu tun, was im Tempel (und natürlich auch in der Kirche) wichtig ist: auf Gott zu hören und mit ihm zu sprechen. Wir haben das Evangelium nachgebaut mit Bauklötzen - und natürlich dabei ganz viel Tierlärm gemacht. Und im Gottesdienst haben wir den Erwachsenen das Evangelium auf unsere Art erzählt. Ich glaube, sie waren beeindruckt.

Abschied

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Leider ging die schöne Zeit in Bremen sehr schnell vorbei und es hieß Abschied nehmen! Meine nette Gastgeberin hat mir für den Rückflug eine Packung Matjes eingepackt. Das sind ganz leckere eingelegte Heringe. Das fand ich sehr nett von Elaine. Überhaupt werde ich Elaine und die vielen netten Menschen, die ich in Bremen treffen durfte ziemlich vermissen. Aber die Reise geht weiter und viellleicht weht mich der Wind ja eines Tages mal wieder nach Bremen.

Fotos © Elaine Rudolphi